Dann war plötzlich wieder alles anders…
Seit der Hauptversammlung des Theatervereins „die Sainäwwel“ war der neue Vorstand aktiv an den Vorbereitungen für die neue Spielsaison tätig. Nach den Problemen im städtischen Kindergarten „Villa Kunterbunt“ wurde allen Vereinen mitgeteilt, dass die Räumlichkeiten der Bürgerhauses in Riedrode in der ersten Jahreshälfte 2024 nicht zur Verfügung stehen werden.
Also hatte sich das neue Führungsteam mit Gabi Schäfer-Bauer als erste und Simone Kipfstuhl als zweite Vorsitzende bereits im letzten Jahr mit dem Thema auseinandergesetzt und die diesjährigen Spielzeiten in den Herbst verlegt. Anfang März erreichte nun ein neues Schreiben der Stadt Bürstadt den Vorstand, die diese Vorbereitungen komplett auf den Kopf gestellt haben.
Eigentlich sollten die Sainäwwel gerade jetzt in der finalen Phase zur Vorbereitung des neuen Theaterstückes sein und plötzlich ist alles wieder anderes. Aufgrund der Verlegung des Kindergartens in das Bürgerhaus und der noch nicht zur Verfügung stehenden Ausweichräumlichkeiten in eine Containeranlage, ist dort nun bis mindestens Jahresende 2024 kein Spielbetrieb möglich. Somit ist die Verschiebung in den November, um auf die sichere Seite mit den Spielterminen zu kommen, vergeblich gewesen.
Das die Sainäwwel erneut keine Spielstätte in Riedrode haben, ist eine Hiobsbotschaft, die sämtliche Mitglieder der Theatertruppe Nahe an die Verzweiflung gebracht hat. Es bringt die Theaterfamilie an den Rand ihrer Möglichkeiten. Nach der langen Leidenszeit durch die Coronapandemie für alle Gemeinschaften mit Publikumsbetrieb, sorgen sich nun erneut alle um die Überlebensfähigkeit des Vereins. Nicht nur, dass es nach Corona sehr schwer war wieder alle zusammen auf die Bühne zu bringen und die Mannschaft zu motivieren, es wurden auch neue Spieler angeworben, die jetzt raus auf die Bühne wollen und nicht können.
Man glaubte sich auf dem richtigen Weg zu sein und hat auch neue Wege um das Theaterspielen herum beschritten. Natürlich macht man sich jetzt auf die Suche nach Alternativen und ist für Ideen dankbar. Allerdingst macht die geringe Vorlaufzeit für eine Spielzeit in 2024 nur wenig Hoffnung auf eine brauchbare Lösung. Mit möglichen Spielstätten ist Bürstadt leider nicht besonders reich gesegnet. Es sollte schon eine Bühne zur Verfügung stehen, auf der man die Kulissen stehen lassen kann und in der man auch mit Vorlaufzeit Proben kann. Da ist die Bühne schnell acht Wochen belegt. Aber die Suche läuft über die Stadtgrenzen hinaus.
Auch finanziell wurde in der Coronazeit ein Großteil der Reserven aufgebraucht. An Spenden, welche den Sainäwweln sehr am Herzen liegen, ist daher auch keinesfalls zu denken. Aber unterkriegen lassen ist keine Option und eigentlich ist eine Lösung auch immer einfach, man muss sie nur finden, sagen sich die Sainäwwel und halten es am liebsten mit Winston Churchill: Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird.